Necip Fazıl und Nazım Hikmet

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Necip Fazıl und Nazım Hikmet

‘Zwei symbolische Größen der türkischen Dichtung-Necip Fazıl Kısakürek und Nazım Hikmet’ hieß der Titel des Literaturabends, der sich mit verschiedenen Perspektiven an das Verständnis des Literaturbetriebs in der Türkei näherte. Zu Gast im Yunus Emre Enstitüsü Köln waren Prof. Dr. Michael Hofmann (Universität Paderborn) und Prof. Dr. Bedri Gencer (Yıldız Teknik Üniversitesi Istanbul).

Prof. Dr. Michael Hofmann sprach in seinem Vortrag darüber, dass Nazım Hikmet als humanistischer Poet weltbekannt ist. Trotz seiner weltbekannten Poesie hatte er aber auch eine große Verbundenheit zur türkischen Kultur und Sprache. Diese enge Verbundenheit und Nähe schildert er in vielerlei Hinsicht in seinem Werk ‘Menschenlandschaften’. Prof. Hofmann betonte auch, dass Nazım Hikmets Solidarisierungsgeist mit dem Bezug in seinen Werken zu Scheich Bedreddin hervortritt.

Prof. Dr. Bedri Gencer nahm Bezug zum gesamtgesellschaftlichen Kontext  und den Zeitgeist des Jahrhunderts, in dem Necip Fazıl sozialisiert wurde. Er beschreibt, wie Necip Fazıl die Lücke auszugleichen versucht hat, die während der Übergangsphase zum Nationalstaat und mit der Abberufung der islamischen Rechtsgelehrten entstanden ist. Necip Fazıl lieferte im Vergleich zu Nazım Hikmet sophistische Auseinandersetzungen mit der staatlichen und gesellschaftlichen Schichtung, verschiedenen Zeitgenossen oder Literaten. Er weist beispielsweise große Unterschiede zu Mehmet Akif Ersoy und Sezai Karakoç auf. Prof. Gencer wies auch darauf hin, dass Necip Fazıl die Mystik als Kern des im türkischen Raum gelebten Islam und als Richtschnur betonte.

 

Die Veranstaltung wurden von einem breiten Publikum mit großem Interesse verfolgt.