Deutsche Akademiker im Exil in der Türkei

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In Kooperation des Yunus Emre Enstitüsü Köln mit der Universität zu Köln fand der Vortrag ‚Deutsche Akademiker im Exil in der Türkei am Beispiel Ernst Reuters, Ernst E. Hirschs und Fritz Neumarks‘ statt. Der Istanbuler Botschafter a.D. und Autor Reiner Möckelmann war zu Gast in der Universität zu Köln und stellte bemerkenswerte deutsche Akademiker, die ab 1933 im Exil in Istanbul und Ankara lebten, vor.

Reiner Möckelmann berichtete über eine bedeutende, aber wenig bekannte Epoche der deutsch-türkischen Beziehungen. Die Gelehrten Ernst Reuter, Ernst E. Hirsch und Fritz Neumark, die Zuflucht in der Türkei fanden, leisteten enorme Beiträge zum Auf- und Ausbau der Forschungsstrukturen in der Türkei. Auch sprachlich arbeiteten sich alle drei in kurzer Zeit ein, lehrten und publizierten in der Landessprache. Ernst Reuter beispielsweise veröffentlichte 75 Aufsätze und drei Schulbücher in türkischer Sprache.

Auch nach ihrer Rückkehr führten die Gelehrten ihre Kontakte und Beziehungen mit der Türkei fort. Ernst Reuters Wahl zum Berliner Oberbürgermeister wurde 1946 in der Zeitung Vorwärts mit dem Titel ‚Wird ein Türke Berlins Oberbürgermeister“ aufgeführt. Die wissenschaftlichen Beziehungen mit den türkischen Universitäten führten Ernst Hirsch als Rektor an der Freien Universität Berlin und Fritz Neumark als Rektor an der Universität Frankfurt fort.

Im Rahmen der langwährenden deutsch-türkischen Freundschaft betonte Reiner Möckelmann, dass die Epoche des Exils in der Türkei stets in Erinnerung behalten werden sollte. Der Vortrag fand im Rahmen des 100. Jubiläumsjahres der Wiedereröffnung der Universität zu Köln im Seminargebäude der Universität statt. Die Diskussionsrunde im Anschluss moderierte Juniorprofessorin Beatrice Hendrich. Ausgestellt wurden zudem biografische Tafeln verschiedener Persönlichkeiten, die im Exil in der Türkei gelebt haben.